Shared space – Innenstadt Horn
Im Zuge des shared space Projektes wurde die Innenstadt von Horn in eine einheitliche Verkehrsfläche umgestaltet und dadurch eine deutliche Steigerung des Radfahrer- und Fußgängeranteils erzielt.

Mario Don
Projektinhalt und Ziele
Alle VerkehrsteilnehmerInnen wie Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer etc. teilen sich einen Straßenraum und sind gleichberechtigt. Es gibt keine Trennung zwischen Gehsteigen und Fahrbahn und auch Schutzwege fallen weg. Für Ordnung sorgt ein verantwortungsvolles Miteinander und die neue Regelung „Begegnungszone“. Zusätzlich wurde auch die gesamte Innenstadt neu gestaltet.
Ziel des bereits fertig gestellten Projekts war, das Stadtzentrum zu modernisieren und dabei ein Hauptaugenmerk auf den Fuß- und Radverkehr zu richten. Dies ist mit der niveaugleichen Gestaltung des Kirchenplatzes im Zentrum von Horn, der nun als Begegnungsraum für alle VerkehrsteilnehmerInnen in Anlehnung an die Gestaltungsphilosophie „shared space“ dient, gelungen. Durch die Umsetzung des Konzeptes konnte der Stadtkern für Fußgänger und Radfahrer attraktiviert werden. Dies führt dazu, dass man gerne das Auto stehen lässt und zu Fuß oder mit dem Rad seine Erledigungen tätigt.
Motivationsfaktoren
- Senkung der Lärm- und Schadstoffemissionen durch gesenkte Geschwindigkeiten und vermehrten Verzicht auf Kfz-Fahrten.
- Durch die spürbar erhöhte Lebensqualität aufgrund der Umgestaltung wird ein kurzer Weg oft zu einem längeren Spaziergang. Der angrenzende Naturpark mit Blick zur Taffa und zur Gamerith-Wehr wurde über den sanierten Piaristensteg mit dem Stadtzentrum verbunden.
- Durch die geringeren Geschwindigkeiten und die gesteigerte Aufmerksamkeit aller VerkehrsteilnehmerInnen entstehen weniger Konfliktsituationen.
- Eine moderne und ansprechende Gestaltung im Kontext mit den historischen Bauwerken und Gebäuden machen den Aufenthalt zu einem angenehmen Erlebnis.
- Der Platzcharakter wird unterstützt durch die niveaugleiche Pflasterung mit integrierten Stahlbändern und -skulpturen. Eine örtliche Gliederung des Raumes erfolgt durch Sitzgelegenheiten und verschiedene Funktionsgegenstände wie Radabstellanlagen, Mülleimer, etc. in modernem Design. Bei der Auswahl der Elemente und Materialien wurde stets auf den bestehenden Charakter des Altstadtkerns Rücksicht genommen.
Projektablauf
In einem ersten Schritt wurde ein Arbeitskreis Innenstadt im Zuge der NÖ Stadterneuerung gebildet. Es folgte ein Architekturwettbewerb, wonach die Auswahl aus gesamt fünf Projektideen bestand. Das Siegerprojekt wurde entsprechend ausgeschrieben und baulich verwirklicht.
Angabe bzw. Abschätzung der Kosten
Die Gesamtkosten beliefen sich auf € 1,4 Mio. Wobei von folgenden Stellen Fördergelder lukriert werden konnten:
- Land NÖ - Raumordnung € 50.000,-
- ECO-Plus € 462.117,90
- Interessentenwegförderung € 160.000,- und NÖ Dorf- und Stadterneuerung
Projekterfolge
Durch den shared-space wurde mehr Platz für Veranstaltungen durch die Vereinheitlichung der Verkehrsfläche geschaffen. Die Fußgängerzone konnte wesentlich erweitert werden. Das Stadtbild des Zentrums ist erheblich attraktiver geworden und ladet bemerkbar zum längeren Verweilen ein. Insgesamt wird ein gestiegener RadfahrerInnen- und FußgängerInnenanteil wahrgenommen.
Quantifizierbare Ergebnisse
Der berechnete Umwelteffekt ergab pro Jahr Einsparungen von
- rd. 32 Tonnen CO2,
- rd. 85 kg NOx und
- rd. 5 kg Partikel.
Nachhaltige Perspektiven
Die Nachhaltigkeit ist mit der Platzgestaltung am Kirchenplatz und in der Pfarrgasse dahingehend gewährleistet, dass mit herausnehmbaren Verkehrszeichen und Pollern, sowie mit ausreichenden Strom- und Wasseranschlüssen über die Kanalschächte für zukünftige Veranstaltungen, aber auch für eventuelle Umgestaltungen Spielraum geschaffen wurde.
Weiterführende Informationen und Kontakt
Stadtgemeinde Horn
Rathausplatz 4
3580 Horn
Mario Don
Tel. +43(0)2982 26 56
don@horn.gv.at
Retter & Partner Ziviltechniker Ges.m.b.H
Technisches Büro für Landschaftsplanung - DI Paul Kandl e.U.