Passivhaus-Bildungscampus in Leobendorf
Der Bildungscampus in der Marktgemeinde Leobendorf, der Volksschule, Kindergarten, Musikschule und ein Zentrum für Erwachsenenbildung beherbergt, ist als erster seiner Art in Österreich in Passivhausbauweise errichtet worden.

AH3 Architekten / Dieter Schewig
Projektinhalt und Ziele
Insgesamt befinden sich im Bildungscampus Leobendorf bei Vollbetrieb ca. 400 Menschen jeder Altersstufe.
Die Volksschule selbst wurde saniert und im Zuge der Bauarbeiten erweitert. Sowohl Musikschule als auch Volksschule bilden einen eigenen Baukörper, sodass die beiden Institutionen konsequent voneinander getrennt geführt werden können. Im zugebauten Trakt der Volksschule findet das Zentrum für Erwachsenenbildung Platz, welches auch über einen eigenen Zugang verfügt. Die Musikschule umfasst fünf Einzelunterrichtsklassen, einen Medienraum, Räume für musikalische Früherziehung und Verwaltung, Sozialräume, einen Schlagwerkraum und einen Orchesterproberaum. Ein Veranstaltungsraum ist zum Außenraum oder Foyer erweiterbar.
Durch diese Bauweise konnte der Restenergiebedarf auf ein Minimum reduziert werden. Zusätzlich wurde eine Biomasseheizanlage errichtet, welche mit erneuerbarer Energie in Form von Hackschnitzel betrieben wird. Um im gesamten Bildungscampus eine optimale Luftversorgung zu garantieren wurde zudem eine eigene Lüftungsanlage installiert.
Es wurde auf HFKW- und PVC-Freiheit geachtet und darüber hinaus wurden ökologisch zertifizierte Produkte bei Trenndecken und Dach eingesetzt.
Am Außengelände ist es den Künstlern Folke Köbberling und Martin Kaltwasser gelungen durch die beiden still stehenden Rolltreppen eine spielerische Annäherung an das Thema Stadtmöblierung herzustellen.
Primäres Ziel war es ein langfristiges Platzangebot für Volksschule, Musikschule, Kindergarten und Nachmittagsbetreuung zur Verfügung zu stellen.
Motivationsfaktoren
Die Schaffung einer zentralen Bildungsdrehscheibe in der Gemeinde, die auch eine optimale Integration der 1984 errichteten Volksschule garantiert, war wesentlicher Motivationsfaktor im Vorfeld der Planungs- und Umsetzungsarbeiten.
Projektablauf
Planung: 2007
Bau: 2008 - 2010
Angabe bzw. Abschätzung der Kosten
Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. € 9,0 Mio.
Projekterfolge
Auszeichnung mit dem klimaaktiv Gebäude Gold
Coronati-Baupreis 2012
Quantifzierbare Ergebnisse
Die Adaption bzw. Erweiterung zu einem Bildungscampus erlaubt die tägliche Betreuung von rund 400 Kindern. Die Energiedaten des Passivhaus-Bildungscampus, berechnet nach PHPP, setzen sich wie folgt zusammen:
- Heizwärmebedarf: 13,6 kWh/m2a
- Nutzkältebedarf: 0,2 kWh/m2a
- Primärenergiebedarf: 64,7 kWh/m2a
- CO2 Emission: 16,3 kg/m2a
Zudem ist eine Einsparung von rund 50 kWh / m² erreicht worden.
Nachhaltige Perspektiven
Abgesehen von der Energieeinsparung garantiert der Bildungscampus ein Bildungsangebot und Betreuungsangebot in modernen, freundlichen, ökologisch hochwertigen Gebäuden.
Weiterführende Informationen und Kontakt
Marktgemeinde Leobendorf
Stockerauer Straße 9
2100 Leobendorf
Bgm. Karl Stich
Tel. +43(0) 2262 661 51
k.stich@leobendorf.at