Fördern Sie die faire Beschaffung in Ihrer Gemeinde und werden Sie FAIRTRADE-Gemeinde
Neben der nachhaltigen Beschaffung hat auch die faire Beschaffung große Bedeutung.
Die faire Beschaffung steht für gerechte Preise, bessere Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit und faire Handelsbedingungen für alle Beschäftigten, die an der Herstellung eines Produkts beteiligt sind.
Zur Umsetzung
Stellen Sie fest, welche Produkte die Gemeinde regelmäßig beschafft, die ihren Ursprung in Ländern des globalen Südens haben oder Bestandteile davon aufweisen.
- Lebensmittel: Kaffee und Tee (auch für Automaten), Obst, Schokolade, Orangen
- Textilprodukte: u.a. Berufskleidung im Gesundheits- oder Pflegewesen
- Blumen: u.a. Geschenke für besondere Anlässe (Jubiläen)
- Steine: im Bauwesen
- Holz: Achtung auf (verstecktes) Tropenholz, insbesondere bei Holz in der Außenanwendung (Parks, Kinderspielplätze etc.)
- Fußbälle und Handbälle in öffentlichen Einrichtungen
Weitere Umsetzungsschritte:
- Legen Sie fest, welche dieser Produkte Sie durch fair gehandelte Angebote ersetzen und definieren Sie einen Ziel- und Zeitrahmen dafür.
- Kooperieren Sie in der Beschaffung mit örtlichen Weltläden oder regionalen Händlern.
- Kommunizieren Sie die Umstellung auf fair gehandelte Produkte innerhalb der Gemeinde, an die BürgerInnen, an die betreffenden Einrichtungen etc.
- Werden Sie FAIRTRADE-Gemeinde.
Tipp 1: Die Person, die in der Gemeinde für die faire Beschaffung zuständig ist, sollte auch mit dem Klimabündnis-Arbeitskreis in Verbindung stehen.
Tipp2: Fördern Sie die allgemeine Verfügbarkeit von Fair-Trade Produkten in Gastronomiebetrieben, Geschäften, Pfarre(n), Bildungseinrichtung(en) etc. Ein Einkaufsführer informiert die Bevölkerung praxisnah über das Angebot.
Tipp 3: Nutzen Sie die Kriterienkataloge von so:fair für die Umstellung auf eine faire öffentliche Beschaffung. Kosten: ggfs. Zuschlag für fair gehandelte Produkte, Bewerbung, Beitrittsfeierlichkeiten zu Fair-Trade, zu Beginn: Personalmehraufwand
Tipp 4: Nutzen Sie das Nachhaltige Beschaffungsservice NÖ
Best-Practice-Beispiel
Die Region "Bucklige Welt-Wechselland" wurde zur ersten Fairtrade-Region Niederösterreichs ernannt; die Region schaffte es, den fairen Handel sogar gemeindeübergreifend zu forcieren. Einzigartig in dem Projekt ist die Verknüpfung von regionalen Produkten aus der Buckligen Welt und dem Wechselland mit Erzeugnissen aus dem Fairen Handel. Umgesetzt wird das beispielsweise im Weltladen in Kirchschlag und im Bucklige Welt Regionsshop in Pitten, wo regionale Waren und Produkte aus dem Fairen Handel im Sortiment zu finden sind.