
F. Simmer
BürgerInnenbeteiligungsmodelle für Energieprojekte
BürgerInnenbeteiligung ist nicht ausschließlich auf Photovoltaik beschränkt, sie ist prinzipiell auch für andere Energieprojekte denkbar.
Holt man die Bevölkerung mittels BürgerInnenbeteiligungsprojekte bei der Umsetzung von Energieprojekten mit ins Boot, ergibt sich eine typische win-win-Situation:
Die Gemeinde erhöht die Akzeptanz der Anlagen und erhält eine möglicherweise günstigere Finanzierung im Vergleich zu einem klassischen Bankkredit. Die BürgerInnen können zur Anlagenumsetzung und damit zur Energiewende beitragen, auch wenn sie räumlich dazu keine Möglichkeit hätten. Sie bekommen auch eine lukrative finanzielle Beteiligung. Durch die erhöhte Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen werden Klima und Umwelt geschont.
Zur Umsetzung
Abgesehen von Umsetzungsschritten bei der klassischen Errichtung von PV-Anlagen, sind bei BürgerInnenbeteiligungsmodellen zusätzliche Aspekte zu bedenken:
- Zu Beginn der Überlegungen findet sich eine kleine Projektgruppe mit VertreterInnen des Gemeinderates, der Gemeindeverwaltung und interessierten BürgerInnen.
- Wenn es Klarheit zum Modell, sowie zum Rückzahlungs- und Gewinnbeteiligungsplan gibt, wird ein Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit erstellt. Der finanzielle Aspekt ist zwar ein starker Anreiz, sollte aber nicht das alleinige Motiv für die BürgerInnen bleiben.
- Je nach Art des gewählten Beteiligungsmodelles ist mitunter auch die Gründung einer Betreiberorganisation oder Gesellschaftsform nötig.
- Laufende Öffentlichkeitsarbeit über Gemeindezeitung, passende Veranstaltungen und persönliche Gespräche sind notwendig.
- Wenn alle Beteiligungen vergeben sind, ist eine öffentliche Unterzeichnung der Vereinbarung empfehlenswert.
- Nach oder zur Inbetriebnahme der Anlage bietet sich ein Eröffnungsfest an, bei dem auch eine breite BürgerInneninformation erfolgen sollte.
- Während des laufenden Betriebes könnte es für die Beteiligten Informationen zum Energieertrag der Anlage geben.