Umwelt-Gemeinde-Service

PV-Liga Innovationspreis 2022

Auch heuer wurden bei der PV-Liga wieder die innovativsten PV-Projekte des letzten Jahres ausgezeichnet. Der Gesamtsieg geht an sechs niederösterreichische Energiegemeinschaften, die sich über eine Sammelauszeichnung freuen.

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Niederösterreichweiter Sieger: Pionier-Energiegemeinschaften in NÖ

Der Gesamtsieger des diesjährigen PV-Innovationspreises sind die sechs niederösterreichischen Energiegemeinschaften EEG Region Melk, EEG Kapelln, EEG Tullnerfeld, EEG Göttweigblick, EEG OberRussbacher und EEG Grünbach-Schrattenbach. Diese Energiegemeinschaften haben bereits viele Erzeugungsanlagen in Betrieb und sind niederösterreichweit aber auch österreichweit absolute Vorreiter. Insgesamt liefern bereits über 120 Anlagen Strom für mehr als 500 VerbraucherInnen. Durch innovative Pionier-Projekte wie diese wurde viel zur Entwicklung von Energiegemeinschaften im ganzen Land beigetragen.

Sieger Industrieviertel: „EWS Sonnenfeld“ in Bruck/Leitha

(eingereicht von: Klima- und Energie-Modellregion Energie³)
Nach einer mehrjährigen Entwicklungsphase ging 2022 mit der Eröffnung des EWS Sonnenfeldes Bruck/Leitha ein Vorzeigeprojekt in Betrieb. Auf insgesamt 5,5 Hektar ermöglicht eine Agri-PV-Anlage mit einer Gesamtleistung von 3 MWp eine Mehrfachnutzung der Fläche. Die PV-Anlage liefert erneuerbaren Sonnenstrom für ca. 1.000 Haushalte, während die Fläche parallel dazu durch die hochaufgeständerte Bauweise und die bewegliche Konstruktion landwirtschaftlich genutzt werden kann. 80 Prozent der Fläche dient dem Lebensmittelanbau, nur zwei Prozent werden für die PV-Anlage verbraucht und auf 18 Prozent wird mittels Blühstreifen die Biodiversität gefördert. Durch die optimale Mehrfachnutzung gehen landwirtschaftliche Nutzung und Stromerzeugung Hand in Hand, ohne Konkurrenz um den Boden.

Umfangreich wissenschaftlich begleitet wird das Projekt als Agri-PV-Forschungsanlage von Wissenschaftlern der Universität für Bodenkultur Wien.

Sieger Mostviertel: „Öko-Solar-Biotop“ in Pöchlarn

(eingereicht von: RWA Solar Solutions)
Mit dem „Öko-Solar-Biotop Pöchlarn“ wurde ein einzigartiges Pilotprojekt realisiert, das mit 10.000 Solarpaneelen auf einer fünf Hektar großen Fläche insgesamt 4,1 MWp Leistung liefert. Die PV-Freiflächen-Anlage wurde auf dem Betriebsgelände des Unternehmens Garant Tiernahrung errichtet, welches die Hälfte des erzeugten Stroms direkt selbst nutzen kann. Das Öko-Solar-Biotop gliedert sich in zwei Bereiche. Im ersten Bereich (ca. 90 Prozent der Fläche) stehen Paneele mit fixer Südausrichtung. Der Boden darunter wurde mit einer artenreichen Saatgutmischung begrünt und die Anlage mit einer Biodiversitätshecke umrandet. Es entsteht Lebensraum für Insekten, Vögel, Schmetterlinge, Amphibien und viele weitere Lebewesen. Aufgrund der besonderen Montageart mittels Rammprofilen kommt es zu keiner Bodenversiegelung, auch das Regenwasser kann zwischen den Modulen zu den Pflanzen durchfließen. Im zweiten Bereich werden verschiedene Modelle der Agrar-Photovoltaik getestet, die eine Kombination aus Stromerzeugung und Landwirtschaft ermöglichen. Beide Flächen werden wissenschaftlich evaluiert und betreut und stellen Vorzeigeprojekte dar.

Sieger NÖ-Mitte: PV-Gemeinschaftsanlage in Tulln

(eingereicht von: Stadtgemeinde Tulln und Tulln Energie)
Für die Stadtgemeinde Tulln ist die Errichtung von PV-Anlagen auf stadteigenen Gebäuden nicht genug. Die Gemeinde initiiert über die „Tulln Energie“ PV-Gemeinschaftsanlagen auf sämtlichen neuen Mehrparteienhaus-Bauprojekten in der Gemeinde bzw. der Region. Gemeinschaftlich genutzte Anlagen speisen Sonnenstrom zur Nutzung direkt in das jeweilige Mehrparteienhaus ein. Über das Modell können MieterInnen den Strom der PV-Anlage am Dach gemeinsam nutzen. Für die WohnbauträgerInnen ist die Umsetzung dank eines Contracting-Modells sowohl finanziell als auch planungstechnisch kaum ein Mehraufwand. 

Das Projekt stellt ein innovatives Geschäftsmodell dar, um den PV-Ausbau im großvolumigen Wohnbau voranzutreiben. Nicht nur EigentümerInnen, sondern auch BewohnerInnen von Mietwohnungen können so vom PV-Ausbau profitieren.

Sieger Waldviertel: W.E.B-Campus in Pfaffenschlag

(eingereicht von: W.E.B Windenergie)
Die W.E.B Windenergie AG setzt mit der innovativen Firmenzentrale in Pfaffenschlag neue Maßstäbe in Sachen innovatives Energiemanagement. Das Firmengebäude ist mit Photovoltaik am Dach und in der Fassade nach Osten, Süden und Westen ausgestattet. Am Betriebsgelände wird eine aufgeständerte PV-Freiflächen-Anlage zur Stromerzeugung eingesetzt. In Summe haben die Anlagen rund 700 kWp Leistung und sind Teil eines innovativen Microgrid am W.E.B-Campus.

Mittels Batteriespeicher (rund 580 kWh) und intelligentem Energiemanagement zeigt das Unternehmen, wie man das Büro für in Summe ca. 100 MitarbeiterInnen, Lager, Werkstatt und den größten E-Auto-Ladeplatz im Waldviertel mit dem Original-Netzanschluss von nur 150 kW versorgt.

Sowohl architektonisch als auch technisch ein Vorzeigeprojekt mit ganzheitlichem Ansatz.

Sieger Weinviertel: PV-Lärmschutzwand in Fels am Wagram

(eingereicht von: Marktgemeinde Fels am Wagram)
Dass man mit Photovoltaik eine optimale Mehrfachnutzung von Flächen erreicht, beweist auch die Gemeinde Fels am Wagram. In Fels am Wagram wurde mit einer Bürgerbeteiligung, wie sie auch zuvor schon mehrfach erfolgreich in der Gemeinde umgesetzt wurde, eine 100 kWp-PV-Anlage auf der Böschung einer Lärmschutzwand errichtet.

Die Kombination aus Bürgerbeteiligung und PV-Lärmschutzwand zeigt die breiten Anwendungsgebiete von PV perfekt auf und ist für viele weitere Gemeinden gut multiplizierbar.

Eindrücke von den Projekten

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