Gemeindebus in Gerersdorf
In der Gemeinde Gerersdorf wurde ein Gemeindebus angeschafft, um das Angebot am öffentlichen Verkehr zu optimieren.

Irene Kerschbaumer
Projektinhalt und Ziele
Projektinhalt ist die Errichtung eines individuellen Mikroverkehrssystems für eine Gemeinde mit schlechten öffentlichen Verbindungen.
Mit der Realisierung des Gemeindebusses sollte die Verbesserung der Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Erhöhung der Mobilität der GemeindebürgerInnen generell einhergehen. Zudem sollten die Transportmöglichkeiten für GemeindebürgerInnen mit eingeschränkter Mobilität verbessert werden. Zusätzlich galt es neben der Förderung des öffentlichen Verkehrs, die individuelle Mobilität zu reduzieren.
Motivationsfaktoren
Im Jahr 2009 wurde eine BürgerInnenbefragung in der Gemeinde Gerersdorf durchgeführt. Die Beteiligung dabei lag beinahe bei 50% aller GemeindebürgerInnen ab 14 Jahre. Eine der großen Kritikpunkte war die mangelhafte Anbindung an den öffentlichen Verkehr, da es täglich nur 3 Busverbindungen in Richtung St. Pölten gibt.
Projektablauf
- September 2012: Plattformtreffen "Mobilität im Stadtumland" NÖ-Mitte
- Oktober 2012: Besprechung bezüglich Förderung mit DI Regina Rausch (Land NÖ)
- November 2012: Infoveranstaltung "Gemeindebus/taxi" für BürgerInnen
- November 2012: Fragebogenaktion
- Dezember 2012: Auswertung Fragebogen
- Dezember 2012: Grundsatzbeschluss im Gemeinderat
- Jänner 2013: Vereinsgründung "Verein Gemeindebus Gerersdorf"
- Februar 2013: Fahrzeugauswahl
- März 2013: Fahrzeugbestellung
- April - Juni 2013: Fahrerrekrutierung
- August 2013: Fahrerbesprechung
- September 2013: Beginn Fahrbetrieb Vormittag
- Jänner 2014: Beginn Fahrbetrieb Nachmittags
- Februar 2014: Pendlerfragebogen (wegen Ausweitung zwischen 5.00 und 7.00 Uhr)
Angabe bzw. Abschätzung der Kosten
Der Fahrzeugankauf belief sich auf € 32.000,--. Hinzu kamen Kosten für Rampe und Einstiegshilfe in der Größenordnung von € 5.500,--.
50% wurden durch das Land NÖ in drei Jahresraten gefördert und 50% durch die Gemeinde, wobei der Ankauf durch die Gemeinde vorfinanziert wurde.
Der jährlicher Betrieb führt zu geschätzten Kosten von rund € 21.825,--. Diesen Kosten stehen geplante Einnahmen in der Größenordnung von € 13.000,-- gegenüber. Hinzu kommt eine Förderung des Landes zur Abdeckung des Verlustes in der Höhe von maximal € 2,- je Fahrkarte.
Projekterfolge
25 freiwillige FahrerInnen teilen sich derzeit unentgeltlich den Dienst von Montag bis Freitag von 7.00 bis 19.00 Uhr. Die geplante Fahrgastzahl von 1.500 Fahrgästen im ersten Halbjahr konnte jedoch nicht erreicht werden, da der Kindergartentransport noch nicht umgestellt wurde. Die Akzeptanz speziell bei der älteren Bevölkerung ist sehr gut, die Wertschätzung gegenüber den freiwilligen Busfahrern ist sehr hoch. Mittlerweile wurden 2 Privat-KFZ verkauft, bzw. abgemeldet, da der Gemeindebus die mit diesem Fahrzeug getätigten Fahrten durchführt. Ein drittes Auto folgt in Kürze.
Quantifzierbare Ergebnisse
Die geplanten CO2 Einsparungen durch den Gemeindebus belaufen sich auf 11 Tonnen, Mitgliederstand per 10.3.2014 ist 99 Personen
Nachhaltige Perspektiven
Der Verein Gemeindebus wird sich dem Thema E-Mobilität und CO2-Einsparung, bzw. der erhöhten Nutzung des öffentlichen Verkehrs schwerpunktmäßig widmen, um nachweislich mehr als die geplanten 11 Tonnen CO2 im Jahr einzusparen. Mit der Entscheidung zum Gemeindebus fiel auch die Entscheidung der Gemeinde ein e-Fahrzeug für den Bauhof anzuschaffen. In Kürze werden in der Gemeinde bereits 3 Elektroautos im Einsatz sein. Auch das Thema E-Carsharing wird der Verein Gemeindebus prüfen.
Weiterführende Informationen und Kontakt
Gemeinde Gerersdorf
Florianiplatz 6
3385 Gerersdorf
Obmann Bgm. Herbert Wandl
Tel. +43(0) 664 4213672
herbert.wandl@gerersdorf.gv.at